Der Takenschrank
Gusseiserne Kaminplatten waren seit dem 15. bis weit ins 20. Jahrhundert hinein in allen heimischen Bauernhäusern ein wesentlicher Bestandteil, um die Wärme von der offenen Kochstelle in der Küche in den benachbarten Wohnraum weiterzuleiten. Eingemauert wurden sie in geringem Abstand zur Feuerwand zwischen Küche und Stube. Verziert waren sie meist mit biblischen Motiven, die sich je nach Glaubens-bekenntnis - katholisch, protestantisch oder jüdisch - deutlich unterschieden. Um die Wärme am Besten regulieren zu können, setzte man in der Wohnstube einen Takenschrank aus Holz vor diese Platte, ein zwei- bis dreigeteilter Schrank, der geöffnet die Wärme weiterleitete und zudem in den Sommermonaten, im geschlosssenen Zustand, als Ablage für Tischtücher und sonstigem Allerlei genutzt wurde.
Dank einer großen Schenkung aus Wolsfeld (Kreis Bitburg-Prüm) ist das Museum unter Anderem im Besitz einer diesen besonderen Takenplatte aus Quint /Trier mit dem Motiv „Die Anbetung der Könige“ (ca. 1700).