Mobiliar

Zur beweglichen Habe, die man allgemein Hausrat oder Mobiliar nennt, zählte hier im Prümer Land seit eh und je ein schlichtes zweckgebundenes Gebrauchsgut für das tägliche Leben.
Bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts änderte sich zunächst recht wenig in den hiesigen Haushaltungen: Möbel nebst Kleinmöbel, Öfen, Lampen, Uhren, Geschirr, Gläser und Geräte wurden je nach notwendigem Bedarf angeschafft. Im weiteren Verlauf wurde es dann je nach Geldbeutel zunehmend im Zeitgeschmack und den aktuellen technischen Errungenschaften ergänzt oder erneuert, um dann am Ende des Jahrhunderts vorwiegend auch als Statussymbol und zu Repräsentationszwecken zu fungieren.

Seit dem Biedermeier (1815-1848), das bestrebt war, mit dem Hausrat die häusliche Idylle zu optimieren, gab es klare Stilvorgaben, die hier im Allgemeinen angenommen wurden. Dann jedoch führte eine Stilunsicherheit zu planlosen Stilmischungen und Nachahmungen (Historismus etc.). Erst der Jugendstil (1895-1910 und in ländlichen Bereichen noch länger) brachte einen dekorativen Stil hervor, der Architektur nebst gesamter Inneneinrichtung von Möbeln bis hin zum Essbesteck und Kleidung aufeinander abstimmte. Dieser vornehmlich florale und geometrische Stil, der verbunden war mit einer winzigen Prise Dekadenz, wurde nur bedingt und schichtspezifisch angenommen.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts setzte sich dann zunehmend die „Neue Sachlichkeit“ - explizit das BAUHAUS (1919-1933) - durch, das den bisherigen „Auswüchsen“  eine allumfassende Neugestaltung in einem klaren funktionalen Design und mit neuen Materialien (Plexiglas und Chrom) entgegensetzte. Hier im Prümer Land wurde es jedoch von der ländlichen Bevölkerung - bis auf wenige Ausnahmen - kaum zur Kenntnis genommen.

Erst das anonyme Design der 1950er Jahre, das mit seinen „neuen“ Konsumgütern, überwiegend aus Plastik, diffusen Formen und in vielfältigen Farbkompositionen hergestellt, hatte hier wieder Erfolg.

Einen Einblick in die Vielfältigkeit des einheimischen Mobiliars mit all seinen Nuancen wird auf vier Etagen in unterschiedlicher Präsens und Zeitspanne detailgetreu aufgezeigt.

Kulturgeschichtliche Sammlung
aus dem Prümer Land und der Eifel
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