Frauenhüte

Die zunehmende Bedeutung des Frauenhutes galt in dieser Region Ende des 19. Jahrhunderts als ein Zeichen der Überwindung der Haube und wurde alsbald zu einem Prestigeobjekt. Ohne Hut auszugehen zeugte von Armut und zugleich aber auch von Unfreiheit.

Aus Filz, Samt, Velours oder Strohgeflecht - mit und ohne Verzierungen - gehörte der Hut nun zum täglichen Schmuck einer jeden Frau in der Eifel. Unbeeindruckt von der gängigen Mode der 1920er Jahre trugen Frauen im Prümer Land weiterhin die schlichten Hüte aus Filz, Velours und Strohgeflecht mit Krempe und einfachen Bandeinfassungen. In den 1920 - 30er Jahren kamen die „Topfhüte“ hinzu, eine enganliegende Hutform ohne Krempe.

Als Adel und gehobenes Bürgertum den ländlichen Strohhut Mitte des 19. Jahrhunderts als salonfähig erklärten, wurde er als „Florentiner“ oder „Florentiner Schäferhut“ bekannt. Er bestand aus einem veredelten Strohgeflecht des italienischen Sommerroggens mit flacher oder hoher Kopfform und einer ausladenden Krempe, umrahmt von Rips, Seide oder Atlasband. Als Sommerhut getragen wurde er vom wohlhabenden Bürgertum in der Eifel von Mitte des 19. bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Eine Variante dieses Hutes kam um 1910 in Mode, das „Wagenrad“, eine Hutform, die Ähnlichkeit mit Wagenrädern der damaligen Zeit hatte.

Kulturgeschichtliche Sammlung
aus dem Prümer Land und der Eifel
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