Kopfbedeckungen der Landfrauen

Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein trugen Landfrauen in der Eifel ein Kopftuch. Je nach Herkunft und Wohlstand hatten sie mehrere davon, die sie zu verschiedenen Anlässen in diversen Ausführungen dann auf und um den Kopf herum - mit und ohne Haube - drapierten.

Aus der „Schute“ oder auch in Verbindung mit der „Dormeuse“ entwickelte sich hier im Prümer Land eine Haubenform in einfacher und zweckbestimmter ländlicher Form, die bekannt ist als Capote (Kapott, Kapotte, Kapuz). In dieser einheimischen Schlichtheit wurde die Haube nur noch bis zu Beginn des 20 Jahrhunderts von alten Frauen getragen. Nicht zuletzt weil Sitte und Etikette verlangte, dass Witwen eine besondere Kopfbedeckung der Trauer zu tragen hatten wie Kapotthut, Toques mit Kinnband oder „Trauerschneppe“ mit langem Witwenschleier.

Die Haube jedoch war seit dem Mittelalter eine typische Kopfbedeckung für verheiratete Frauen. In der Eifel hielt sich im Alltag die schlichte weiße Leinenhaube, die „Bunnekapp“ - vereinzelt auch die buntfarbige Kattunmütze - bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Zwischen 1800 und 1815 kam eine neue Form der Haube auf, die „Schute“, die quasi eine Übergangsform zwischen Haube und Hut darstellte. Es war eine Form der Haube, die mit einer breiten, nach vorn ragenden Krempe das Gesicht einrahmte und auch häufig unter dem Kinn gebunden wurde. Einflussreich wurde Ende des 18. Jahrhunderts in der Eifel zudem - in einer Grenzregion zu Belgien, Frankreich und den Niederlanden - eine Variante der „Dormeuse“, einer dortigen bürgerlichen Kopfbedeckung, die das Gesicht und den Hals mit weit nach vorne bis in den Nacken- und Schulterbereich gezogenen Rüschen und Volants streng umschloss.

Kulturgeschichtliche Sammlung
aus dem Prümer Land und der Eifel
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